Historische Entwicklung 

1916 begannen die ersten Planungen für den Bau einer Flieger-Versuchs- und Lehranstalt an der Müritz durch das Deutsche Militär. 1918 fanden die ersten Flüge statt. Durch den Versailler Vertrag zum Ende des 1. Weltkrieges war es Deutschland verboten, Flugzeuge zu entwickeln und zu bauen, was erst 1925 wieder gelockert wurde.

1926 wurde mit dem Bau der ersten Flugzeughalle begonnen und zwischen 1933 und 1944 entstand auf einem Gebiet von 151 km² die größte Erprobungsstelle der Luftwaffe im Deutschen Reich. Neben technischen Anlagen, Büro- und Versorgungsgebäuden, Flugfeldern, Bombenabwurfplätzen, Bunkern, Munitionsanstalt, Tanklagern u.v.m. wurden auch die „Meistersiedlung“ und die Siedlung „Vietzen“ komplett neu errichtet, die heutigen Ortsteile Rechlin-Nord und Rechlin.

Bombengroßangriffe im August 1944 und vor allem im April 1945 führten zu erheblichen Zerstörungen der Gebäude und Anlagen. Ende April 1945 wurden noch vorhandene technische Anlagen gesprengt und das Gelände am 02. Mai 1945 der Roten Armee übergeben.

Nach der deutschen Wiedervereinigung und Auflösung der NVA nutzt die Bundeswehr dieses Gelände.

Im nordwestlichen Teil, unter Einbezug des Flugplatzes Lärz, entstand eine Garnison der Roten Armee. Ein Jagdbombergeschwader und dazu später eine Hubschrauberstaffel wurden stationiert, zum Abzug 1993 bestand das Personal aus rund 4.000 Mann.

Die Luftwaffen-Erprobungsstelle Rechlin als dauerhafte Markierungen im Naturraum und Landschaftsbild von Rechlin-Nord

Der Flugplatz Rechlin war der Kernbereich der ehemaligen Erprobungsstelle. Entlang eines Ovals mit einem Durchmesser von ca. 1,7 km befanden sich vier Hauptkomplexe und weitere Funktionsbereiche. Obwohl wesentliche Teile dieser Nutzflächen 1945 zerstört wurden, prägen die baulichen und infrastrukturellen Strukturen das Landschaftsbild dauerhaft.

Nach Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) der ehemaligen DDR im Jahr 1956 wurde das zentrale Nachrichten-Gerätelager 22 eingerichtet. Es bestand aus den intakten Gebäuden der Hallengruppe Nord und wurde in den 1960er und 1970er Jahren durch Lagerhallen und Funktionsgebäude erweitert.

Der Standort wurde 1990 an die Bundeswehr übergeben, weiter betrieben und zum heutigen Materialdepot Müritz mit etwa 150 Dienstposten in der Spitze ausgebaut.

Im Rahmen der Bundeswehrstrukturreform 2011 wurde die Standortschließung beschlossen  und im 1. Halbjahr 2018 umgesetzt. In einer erneuten Bedarfsprüfung der Bundeswehr wurde der Standort im April 2019 endgültig für entbehrlich erklärt.

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